Ziele finden und setzen – Wie finde ich heraus, was ich brauche und möchte? (1/3)

Lebensziele finden

Deine persönlichen Ziele zu finden, bedeutet, dir klar darüber zu werden, was deine Bedürfnisse und Werte sind und in welche Richtung du dein Leben lenken möchtest. Die Frage danach, was man wirklich will, hat schon viele vor eine große Herausforderung gestellt. Wir leben in einer Welt voller Möglichkeiten und es kann ganz schön schwierig sein, deine Lebensziele festzustecken, aber glaube mir, es ist möglich und ich zeige dir, wie.


Auf dieser Seite findest du:

Persönliches Vorwort: Wie und wieso ich diese Seite⁺ erstellt habe.

Hallo, und herzlich willkommen auf meiner Seite. Ich freue mich über deinen Besuch und darf dir gleichzeitig zu einer guten Entscheidung gratulieren.

Mach dich gefasst, denn vor dir liegt ein umfangreicher Text. Mein Anspruch war es, eine Seite zu erstellen, die ALLES, wirklich alles über das Ziele sammelt und dir Leser bestmöglich zur Verfügung stellt. Mir war wichtig nicht leere Behauptungen von anderen Blogs oder Gurus recyceln – wie ich es leider viel zu oft im Web sehe -, sondern nur wissenschaftlich gestützte Texte und Thesen aufzunehmen. Alles, was du liest, wurde aufwendig recherchiert und mit Quellen belegt. Es hat Hand und Fuß.

Ich muss zugeben, es ist nicht bloß ein einziger umfangreicher Artikel geworden, sondern gleich drei. Du solltest nicht mit dem Anspruch rangehen, den Text beim ersten Mal vollständig durchzulesen. Genau so, wie du das Ziele erfassen und definieren nicht in einer einzigen intensiven Session kultivieren kannst. Speichere den Artikel ruhig ab, kehre immer wieder zu ihm zurück. Und wenn du möchtest, drucke ihn dir aus. Denn hier findest du alles, was du zum Thema wissen solltest verständlich erklärt. Aus den besten Deutschen UND Englisch Quellen.

Ich wünsche dir viel Spaß damit und hoffe, ich kann dich damit beim Ziele finden unterstützen. Die professionelle Zielsetzung hat erst kürzlich in mein Leben gefunden, doch ich kann den Mehrwert bereits jetzt sichtbar feststellen. Vor allem das Wheel of Life und Journaling als Methode zur Selbstreflektion haben mein Leben nachhaltig verändert. Ich wünsche mir sehr, dass auch du die richtige Zielsetzung für dich entdecken und kultivieren kannst. Ich wünsche dir nur das Beste!

Bernard Zitzer Lifestyle Designer Portrait
Bernard

Definition: Ziele und Zielsetzung

Die Pioniere auf dem Gebiet der Zielsetzung Edwin A. Locke und sein Kollege Gary P. Latham definieren ein ‘Ziel’ als “das Objekt oder die Absicht einer Handlung, zum Beispiel, um einen spezifischen Standard einer Fähigkeit zu erreichen, normalerweise innerhalb eines vorgegebenen Zeitrahmens.”1Locke, E.A. & Latham, G.P. (2002). Building a Practically Useful Theory of Goal Setting and Task Motivation: A 35-Year Odyssey, American Psychologist, 57, 705-717 Ziele verkörpern die Kompetenzen und Zustände, die du dir erarbeiten möchtest und ermöglichen es dir, deine aktuelle Performance in Bezug auf dein jeweiliges Ziel zu reflektieren und zu evaluieren.

Informell beschreibt ein Ziel jedes erwünschte Ergebnis, das ohne Intervention nicht erreicht werden würde. Ein Ziel ist “ein Umweg von dem Weg des geringsten Widerstands”.2Berkman, E. (n.d.). NEUROSCIENCE OF GOALS 1 RUNNING HEAD: NEUROSCIENCE OF GOALS The Neuroscience of Goals and Behavior Change: Lessons Learned for Consulting Psychology. [online] Available at: https://cpb-us-e1.wpmucdn.com/blogs.uoregon.edu/dist/1/172/files/2017/04/NeuroGoals_Berkman-13b1r9h.pdf [Accessed 21 Jan. 2020].

Die Zielsetzung beschreibt den Prozess, durch den du dein Ziel erreichst. In der Psychologie ist damit auch ein Plan gemeint, den du dir selbst erarbeitet hast und der dich dabei unterstützt, zur richtigen Zeit, die richtigen Entscheidungen für dich und dein Leben zu treffen. Richtig bedeutet, dass deine Entscheidungen in Einklang mit deinen individuellen Werten, Bedürfnissen und Wünschen sind. Der Prozess ist dabei sogar wichtiger, als die Zielerreichung, denn erst die Entscheidung für ein Ziel, dass dir wertvoll genug erscheint, um es zu verfolgen, fördert dein Wachstum und deinen persönlichen Erfolg als Mensch.3Locke, E. (2019). Edwin Locke on Are You Setting Effective Goals? Podcast With Professor Edwin Locke. [Audio podcast] Retrieved from: https://www.michellemcquaid.com/podcast/mppw44-edwin-locke/

Die Goal-Setting Theory basiert auf der Annahme, dass bewusste Ziele deine Handlungen beeinflussen und das umgekehrt bewusste Handlungen zielgerichtet und durch deine individuellen Ziele reguliert sind.4Locke, E.A. (1996). Motivation through conscious goal setting. Applied & preventive psychology, 5, 117-124. 5Ryan, T. A. (1970). Intentional behavior. New York: Ronald Press.Anders gesagt, sind deine Ziele Ausdruck deines freien Willens, Verantwortung für dein persönliches Wohlbefinden zu übernehmen und entsprechende Ziele zu setzen, um dieses zu erreichen.


Welche Arten von Zielen gibt es?

In der Psychologie unterscheidet man hauptsächlich drei Arten von Zielen:

Ergebnis-Ziele

Ergebnis-Ziele, oder auch Outcome-Ziele, fokussieren sich auf dein gewünschtes Endergebnis, ohne dabei jedoch zu definieren, wie dieses Ziel erreicht werden soll. Sie helfen dir, das große Ganze nicht aus dem Blick zu verlieren. Ziele können sowohl Objekte, Zustände, als auch Verhalten beschreiben. Ein mögliches Verhaltens-spezifisches Ergebnis-Ziel könnte zum Beispiel sein, innere Balance zu finden.

Prozess-Ziele 

Bei Prozess Zielen liegt der Fokus auf der Handlung, die zum Ziel führen soll, wie beispielsweise jeden Morgen aufzustehen, um zu meditieren. So werden neue Gewohnheiten etabliert, um langfristige Ziele zu erreichen.

Performance-Ziele

Performance-Ziele setzen den Standard für deine Prozess-Ziele und unterstützen dich darin, deinen Fortschritt zu verfolgen, um so deine Motivation zu steigern, dranzubleiben. Um beim Beispiel der Meditation zu bleiben, wäre ein mögliches Performance-Ziel täglich 30 Minuten zu meditieren.

Es ist sinnvoll, alle drei Arten von Zielen zu kombinieren, um das bestmögliche Resultat zu erreichen. Das Endresultat ist am schwierigsten zu beeinflussen, deshalb ist es wichtig, sich vor allem auf den Prozess und die Performance zu fokussieren.


Wie unterscheiden sich Ziele vs. Träume?

Träume sind ein wichtiges Hinweisschild, wenn du dich auf die Suche nach deinen Zielen machst. Der kleine, aber feine Unterschied zwischen Träumen und Zielen ist, dass Träume davon abhängen, dass du sie erreichst und häufig mit dem Glauben einhergehen, dass du erst glücklich und zufrieden sein kannst, wenn du deinen Traum wahr gemacht hast. Scheint dir dein Traum zu weit weg und du denkst, du kannst ihn nie erreichen, fühlt sich dein Leben bedeutungslos und langweilig an.

Bei Zielen ist es anders, denn es ist vor allem der Prozess, deine Ziele zu verfolgen, der dein Leben bereichert und ihm Bedeutung und Sinn verleiht.6Sparks, C. (2017). 102: Choosing Goals (How to Figure Out What You Want). [online] Medium. Available at: https://medium.com/@SparksRemarks/choosing-goals-how-to-figure-out-what-you-really-want-101ae562a560 [Accessed 9 Jul. 2020]. Der Weg ist bekanntlich das Ziel. Folge also deinen Träumen, indem du daraus Ziele ableitest, doch sei offen dafür, was dein Lebensweg für dich bereithält.


Wie unterscheiden sich Ziele vs. Visionen?

Was unterscheidet eigentlich ein Ziel von einer Vision oder sind Ziele und Visionen ultimativ nicht dasselbe? Nein, Ziele und Visionen sind nicht dasselbe, denn es gibt einen klaren Unterschied, den Simon Sinek auch im folgenden Video kurz und knackig auf den Punkt bringt.

Simon Sinek on Goals vs Vision

Ziele haben einen klaren Endpunkt, während eine Vision ein Ideal beschreiben, auf das du zwar mit deinen Zielen hinarbeitest, von dem du aber nicht weißt, wie lange es dauern wird, bis du es erreichst oder ob du es überhaupt jemals erreichen wirst. Eine Vision basiert auf deinen tiefsten Werten und Prioritäten und beschreibt deine gewünschte Zukunft. Sie verleiht deinem Leben Sinn, weil du den Eindruck hast, mit jedem Ziel, das du erreichst und das an deiner Vision ausgerichtet ist, deinem Ideal näherzukommen.

Warum sind Ziele wichtig?

Ray Dalio, der Gründer des berühmtesten Hedgefonds weltweit Bridgewater Associates und #46 der Milliardäre 2020, vergleicht das Leben mit “einem riesigen Sammelsurium mit mehr leckeren Alternativen, als wir je probieren könnten.”7Google.com. (2016). Bridgewater-Associates-Ray-Dalio-Principles.pdf. Ziele zu setzen bedeutet, sich den Limitierungen des Lebens zu stellen und zu erkennen, dass du niemals alles probieren kannst, sondern dich entscheiden musst, einige Dinge, die du willst abzulehnen, um Dinge zu bekommen, die du wirklich willst.

Ziele zu setzen ist demnach eine wichtige Fähigkeit für persönliches Wachstum, denn sie fordern dich auf, nach innen zu schauen und dich selbst, deine Werte und deine Bedürfnisse zu reflektieren. Durch Lebensziele verschiebt sich dein Fokus von kurzfristigem Glück und Befriedigung, hin zu dem, was deinem Leben Sinn verleiht. Das Gefühl von Sinn oder Bedeutung kommt von dem Streben nach einem Ziel, das knapp außerhalb deiner Komfortzone liegt und sich erstrebenswert anfühlt. Das eigentliche Erreichen des Ziels ist im Verhältnis zu der Bedeutung, die du daraus ziehst, relativ unwichtig.

Wenn Menschen fragen, “Was soll ich mit meinem Leben tun?” oder “Was ist mein Lebenssinn?”, ist das, was sie eigentlich fragen: “Was kann ich mit meiner Zeit tun, das wichtig ist?”

Mark Manson, Amerikanischer Author

Dabei ist es egal, ob es sich bei deinem Ziel darum handelt, hier und jetzt präsent zu sein oder etwas in der Zukunft zu erreichen. Ziele sorgen für den notwendigen Antrieb, die Dinge zu tun, die du im Leben tun willst, der Mensch zu sein, der du sein möchtest und für deine Werte einzustehen. Sie erleichtern es dir Entscheidungen zu treffen, weil du jede Entscheidung daran ausrichten kannst, ob sie deinem Ziel dient, oder nicht und sie steigern deine Freude am Leben und deine Vorfreude auf die Zukunft.


Warum sind Ziele so wichtig?

Ziele spielen eine große Rolle in der Art und Weise, wie du dich selbst und andere wahrnimmst.8Crocker, J., Olivier, M.-A. and Nuer, N. (2009). Self-image Goals and Compassionate Goals: Costs and Benefits. Self and Identity, [online] 8(2–3), pp.251–269. Menschen mit sinnhaften Zielen fällt positives Denken leichter und sie erkennen Misserfolge, als temporäre Rückschläge, statt als persönliche Unzulänglichkeiten.

Ähnlich wie bei Affirmationen und beim Visualisieren haben Studien auch bei Zielen gezeigt, dass durch den Prozess der Zielsetzung neurologische Abläufe im retikulären Aktivierungssystem in Gang gesetzt werden, die dein Gehirn dazu veranlassen, darüber nachzudenken, was du im Leben erreichen möchtest, Lösungswege dafür zu erarbeiten und Informationen aus deiner Umwelt entsprechend deiner Zielsetzung zu filtern.9Alvarez, J. A., & Emory, E. (2006). Executive function and the frontal lobes: A metaanalytic review. Neuropsychology Review, 16(1), 17–42. Dabei ändert sich dein Selbstbild und deine gesteckten Ziele werden zu einem wichtigen Teil deiner Identität.

Sowohl private als auch berufliche Ziele können dazu beitragen die nötige Energie zu mobilisieren, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen.10Locke, E. A., & Latham, G. P. (1991). A Theory of Goal Setting & Task Performance. The Academy of Management Review. 16. 10.2307/258875. Motivation und Zufriedenheit werden gesteigert, wenn Ziele unter den richtigen Bedingungen gesetzt werden.11Locke, E. A., & Latham, G. P. (2002). Building a practically useful theory of goal setting and task motivation. American Psychologist, 57(9), 705-717. Die Aufmerksamkeit wird so auf zielgerichtete Handlungen und weg von irrelevanten Tätigkeiten gelenkt.12Zimmerman, B.J., Bandura, A., & Martinez-Pons, M. (1992). Self-Motivation for Academic Attainment: The Role of Self-Efficacy Beliefs and Personal Goal Setting. American Educational Research Journal, 29. 663-676.

Auch in verschiedenen Therapieformen, wie Psychotherapie, Verhaltenstherapie und Problem-Lösungs-Therapie konnten mithilfe von Zielen positive Resultate beispielsweise im Kontext von Depressionen erzielt werden.13MacLeod, A.K., Coates, E. and Hetherton, J. (2007). Increasing well-being through teaching goal-setting and planning skills: results of a brief intervention. Journal of Happiness Studies, [online] 9(2), pp.185–196. Available at: https://link.springer.com/article/10.1007/s10902-007-9057-2 [Accessed 8 Jul. 2020].

Mit dem E-E-E-Modell beschrieb Nowack K., dass Zielsetzungen zu Veränderungen führen und Erfolg sichern, indem sie drei wichtigen Zwecken deinen:14Beyond Goal Setting to Goal Flourishing (2017). Beyond Goal Setting to Goal Flourishing. [online] https://www.apa.org. Available at: https://www.apa.org/pubs/highlights/spotlight/issue-101 [Accessed 20 Jul. 2020].

  1. Enlightening

Liefern bedeutsame Erkenntnisse bezüglich deiner Fähigkeiten und Schwächen und helfen dir deine Ziele abhängig von deinen Bedürfnissen zu priorisieren.

  1. Encouraging

Geben dir die Motivation und den Mut, deine Ziele umzusetzen und deine Pläne effizient auszuführen.

  1. Enabling

Zielsetzungen helfen dir Balance zwischen deinem realen und deinem idealen Selbst zu finden. Indem du Ziele realisierst und erfolgreich bist, gewinnst du Selbstbewusstsein, soziale Unterstützung und kannst deine Leistungen evaluieren.

Wenn das noch nicht genug gute Gründe sind, um heute noch damit anzufangen, dir Ziele zu stecken, wirst du spätestens nach diesen 8 Fakten zu Zielen⁺ überzeugt sein. Versprochen!

  1. Ziele setzen und diese zu reflektieren, fördert akademische Erfolge.15Morisano, D., Hirsh, J., Peterson, J., Pihl, R., & Shore, B. (2010). Setting, Elaborating, and Reflecting on Personal Goals Improves Academic Performance. The Journal of applied psychology. 95. 255-64. 10.1037/a0018478.
  2. Ziele sind gut für die Motivation und umgekehrt.16Kleinginna, P. & Kleinginna A. (1981). A categorized list of motivation definitions, with suggestions for a consensual definition. Motivation and Emotion, 5, 263-291. Die meisten Definitionen von Motivation beinhalten Zielsetzungen als essenziellen Faktor. Wenn es dir also an Motivation fehlt, lohnt es sich, deine Ziele zu überprüfen.
  3. Ziele zu setzen wird mit dem Erreichen eines Flow-Zustands in Zusammenhang gebracht.17Nakamura, J., & Csikszentmihalyi, M. (2009). Flow theory and research. In C. R. Snyder & S. J. Lopez (Eds.), Handbook of positive psychology, 195-206. Ziele, die herausfordernd genug sind, jedoch deinen Fähigkeiten entsprechen, helfen dir, in deiner Tätigkeit aufzugehen.
  4. Eine optimistische und positive Herangehensweise an deine persönlichen Ziele steigert deinen Erfolg. Studien haben gezeigt, dass Hoffnung und Optimisimus eine große Rolle dabei spielen, wie und ob du deine Ziele erreichst.18Bressler, M., Bressler, L., & Bressler, M. (2010). The role and relationship of hope, optimism and goal setting in academic success: A study of students enrolled in online accounting courses. Academy of Educational Leadership Journal. 14. 37-51.
  5. Ziele, die sowohl spezifisch, als auch schwierig sind, verbessern die Performance. In Vergleichsstudien fand man heraus, dass Menschen, die wage Ziele formulieren und beispielsweise sagen, dass sie versuchen ihr Bestes zu geben, oft schlechter abschneiden, obwohl sie die Fähigkeit zu besserer Performance hätten.
  6. Menschen, die an ihre Fähigkeiten glauben, behalten ihre Ziele bei und steigern diese sogar, während Menschen, mit wenig Vertrauen in ihre Fähigkeiten dazu tendieren, ihre Ziele mit der Zeit herabzusetzen und sich weniger zu bemühen (Locke, 1996).
  7. Soziale Einflüsse spielen eine große Rolle bei der Entscheidung für ein Ziel.19Klein, H.J., Austin, J.T., & Cooper, J.T. (2008). Goal choices and decision processes. In R. Kanfer, G. Chen, & R.D. Pritchard (Eds). Work Motivation: Past, Present, and Future. New York: Routledge.
  8. Zielsetzungen sind eine stärkere Motivation, als ausschließlich monetäre Anreize.20Latham, G.P. & Locke, E.A. (1979). Goal Setting – A Motivational Technique That Works. Organizational Dynamics, 8, 68-80.


Was sind die wichtigsten Vor- und Nachteile von Zielen?

Wie alles im Leben hat es sowohl Vor- als auch Nachteile Ziele zu finden. Dir der positiven und negativen Aspekte bewusst zu sein, kann dir dabei helfen, Ziele richtig zu setzen und Stolpersteine zu umgehen.

Vorteile

  • Schaffen Sinn im Leben
  • Geben Richtung und Motivation
  • Verschaffen Klarheit
  • Zeigen Stärken und Schwächen auf
  • Stärken den Glauben an die eigenen Fähigkeiten 
  • Stärken die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen
  • Steigern das Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein
  • Folgen Werten und Bedürfnissen
  • Fördern Introspektion und Reflexion
  • Steigern ein Gefühl von Lebensfreude

Nachteile

  • Können Stress und Angstzustände verursachen
  • Sind oft schwer von Erwartungen und Ansprüchen zu entkoppeln
  • Können zu Vergleichen und Mangeldenken führen
  • Zu viele Ziele schwächen die Performance21Locke, E.A., Smith, K.G., Erez, M.E., Chah, D.O., & Shaffer, A. (1994). The effects of intra-individual goal conflict on performance. Journal of Management, 20, 67-91.
  • Unter Druck kann ein Tunnelblick dazu führen, dass keine neuen Strategien zur Zielerreichung erarbeitet werden können (Locke, 1996)

Mit ein wenig Vorbereitung, Weitblick und gut formulierten Zielen, kannst du die Nachteile umgehen und von den Vorteilen profitieren.


Wie setzt man Ziele richtig? Die wichtigsten Kriterien

Bevor du nun anfängst, dich auf die Suche nach deinen individuellen Zielen zu machen, möchte ich dir noch fünf Kriterien mit auf den Weg geben, die dir dabei helfen, zu überprüfen, ob es sich 1. um DEINE und 2. um sinnvolle Ziele handelt.

  • Verantwortung

Ein gutes Ziel ist ein Ziel, dessen Erreichung in deiner Verantwortung liegt und nicht von anderen Menschen abhängt. Natürlich können jederzeit äußere Umstände eintreten, die (zeitweise) verhindern, dass du dein Ziel erreichst, doch wenn deine Ziele in deiner Verantwortung liegen, hast du immer die Möglichkeit, neue Wege zu gehen. 

Bethany Hamilton ist ein inspirierendes Beispiel für eine Person, die ihr Ziel trotz Schicksalsschlag weiter verfolgt hat. Obwohl sie mit 13 Jahren einen Arm verlor, stieg sie nur vier Wochen später wieder auf ein Surfbrett, verfolgte weiter ihr Ziel Profisurferin zu werden und erreichte es.

  • Herausforderung

Setze dir ein Ziel, dass weit genug außerhalb deiner Komfortzone liegt, aber nicht in der Panikzone. Dazwischen liegt der Sweetspot, die Lernzone.22Geoff Colvin (2008). Talent Is Overrated: What Really Separates World-Class Performers from Everybody Else. Portfolio.

3-Zonen-Modell zur Visualisierung von Komfort-, Lern- und Panikzone

In der Lernzone befinden sich die Fähigkeiten, die gerade außerhalb deiner Reichweite sind und dich deshalb zum Wachsen anregen. Der Fokus liegt darauf, dass dein Ziel zwar erfordert, dass du dich ein wenig Strecken musst, um es zu erreichen, dich dabei aber nicht verletzt.

  • Begeisterung

Wenn dein Ziel Begeisterung in dir hervorruft und nicht nur dein Kopf, sondern auch dein Körper, mit einem Ja reagiert, das für dich spürbar ist, dann weißt du, dass du ein Ziel gefunden hast, für das es sich lohnt, loszugehen.

  • Frei von Erwartungen

Sobald Erwartungen im Spiel sind, entsteht Leistungsdruck und das Ergebnis steht im Mittelpunkt, obwohl es gerade der Weg ist, der dein Ziel ausmacht. Achte deshalb darauf, dass du vor allem Spaß daran hast, den Weg zu gehen und nicht nur auf das Resultat aus bist. Herausforderungen und Rückschläge sind sonst nur schwer anzunehmen und du verlierst schnell deine Motivation.

  • Individuell

Es ist dein Ziel, welches an deinen individuellen Träumen, Werten und Bedürfnissen ausgerichtet ist. Du alleine bestimmst, wie groß oder klein es sein soll und was du erreichen möchtest.

Guide: So findest du deine Ziele in 3 Schritten

Ziele zu finden, die sich sinnvoll anfühlen, dir Freude bereiten, für die du bereit bist, etwas zu opfern und die du ausdauernd verfolgen kannst, erfordern Bereitschaft. Je intensiver du bereit bist, dich auf den Prozess der Zielfindung einzulassen, desto klarer sind die Ziele, die du dir steckst und desto engagierter wirst du sein, sie zu erreichen. Lass dir deshalb ausreichend Zeit, um die nächsten Schritte zu gehen.

1. Status Quo – Wo stehe ich aktuell? 

Bevor du beginnst, dir Ziele zu setzen, ist es hilfreich, dir einen Überblick zu verschaffen, indem du dir die verschiedenen Bereiche deines Lebens ganz genau anschaust. Im Life Coaching wird dafür oft mit der Methode des Wheel of Life gearbeitet. Das Lebensrad beinhaltet normalerweise 8 Lebensbereiche⁺, die wichtig sind, um Balance in das eigene Leben zu bringen. Die Bereiche und Begriffe können dabei individuell erweitert oder angepasst werden. 

Entwickelt wurde das Tool initial von Paul J. Meyer, einem Pionier und Visionär, der bereits in den 1960ern sein Success Motivation Institute dem Ziel gewidmet hat, Menschen zur Entfaltung ihres vollen Potenzials zu motivieren.23Pauljmeyer.com. (2020). Industry Pioneer |  Paul J. Meyer. [online] Available at: https://pauljmeyer.com/the-legacy/industry-pioneer/ [Accessed 10 Jul. 2020]. Seither haben viele Coaches weltweit das Wheel of Life adaptiert.

Hier eine kurze Übersicht der gängigsten Kategorien und möglicher Alternativen:

  • Familie und Freunde: Viele Menschen empfinden es als hilfreich, diese Kategorie in “Familie” und “Freunde” zu unterteilen. Community kann eine mögliche Erweiterung sein.
  • Partnerschaft: Andere Begriffe können Lebenspartner, Ehepartner, Liebe, Dating oder auch Beziehung sein.
  • Karriere: In diesen Bereich fallen beispielsweise auch Berufung, Arbeit, Beitrag, ehrenamtliche Tätigkeiten, Mutter- und Vaterschaft.
  • Finanzen: Andere Begriffe sind zum Beispiel Geld und finanzielle Sicherheit.
  • Gesundheit: Gesundheit kann in mentale und körperliche Gesundheit unterteilt werden. Hier könnte auch Fitness oder Ernährung eine Rolle spielen.
  • Umgebung: Bei der Umgebung sind sowohl Lebensumfeld als auch Arbeitsumfeld gemeint.
  • Spaß & Freizeit: Mögliche Alternativen sind Erholung, Entspannung, Abenteuer, Spiel oder Kreativität.
  • Persönliches Wachstum: Hier können alternativ auch Spiritualität, Lernen oder Selbstentwicklung genutzt werden.

Das Lebensrad dient dazu, dein Leben aus der Vogelperspektive zu betrachten, um Ziele und Prioritäten zu setzen und zu erkennen, wie verschiedene Bereiche ineinander greifen. Denn wenn du dich ausschließlich auf Ziele im Bereich Karriere fokussierst, kann das dazu führen, dass du deine Bedürfnisse in Sachen Partnerschaft vernachlässigst. Ziele, die sich ausschließlich um Spaß & Freizeit drehen, lassen außer Acht, dass auch Routinen und Stabilität in anderen Bereichen wichtig sind, um langfristig zufrieden zu sein. 

Bevor du dir die folgenden Fragen zu den einzelnen Bereichen stellst, mache eine kurze intuitive Übung zum Status-Quo⁺. Diese hilft dir zu erkennen, in welchen Bereichen es sich lohnt Ziele zu setzen, um mehr Balance in dein Leben zu bringen.

Übung zum Status-Quo

Schaue dir zunächst alle Lebensbereiche an und überlege, ob du noch einen, für dich wichtigen, Bereich ergänzen möchtest. Zeichne dann dein persönliches Lebensrad auf ein DIN-A4-Papier oder drucke dir diese Wheel of Life-Vorlage (PDF) aus. Gehe nun im ersten Schritt jeden Bereich durch und vergebe aus dem Bauch heraus eine Zahl von 1 bis 10, um zu bewerten, wie wichtig der jeweilige Bereich für dich ist. Dabei steht 1 für “spielt keine Rolle” und 10 für “sehr wichtig”.

Im nächsten Schritt bewertest du von 0 bis 100 Prozent, wie zufrieden du aktuell in jedem Bereich deines Lebens bist. Nimm dir dann die drei Bereiche vor, denen du eine hohe Gewichtung, jedoch eine niedrige Prozentzahl zugeordnet hast, um Ziele zu finden, die deine Zufriedenheit steigern können. Denke dabei daran, dass es unter Umständen Bereiche gibt, denen du aktuell keine große Gewichtung gibst, die aber einen großen Einfluss auf dein Leben haben.

Tipp: Hebe dir dein ausgefülltes Lebensrad auf, so kannst du deine Zielsetzungen vergleichen und deinen Fortschritt gut sehen, wenn du das nächste Mal dein Leben evaluierst.

Zielsetzungstool: Lebensrad alias “Wheel of Life”

Wenn du deinen Status-Quo kennst, kannst du dir in den jeweiligen Lebensbereichen folgende Fragen stellen, die dir bei deiner Zielfindung helfen können:

  • Familie und Freunde

Wie ist die Beziehung zu meiner Familie? Verbringe ich genug Zeit mit meiner Familie? Fühle ich mich durch meine Familie unterstützt? Unterstütze ich meine Familie? Was bedeuten mir meine Freunde? Pflege ich meine Freundschaften? Wie leicht finde ich neue Freunde und fällt es mir leicht, Freundschaften zu erhalten?

  • Partnerschaft

Wie zufrieden bist du mit deiner Partnerschaft? Wünschst du dir einen Partner? Wie soll deine perfekte Beziehung aussehen? Fühlst du dich geliebt? Besitzt du die Fähigkeit dich selbst zu lieben? Zeigst du den Menschen, die dir wichtig sind, dass du sie liebst? Kannst du Liebe zeigen und annehmen?

  • Karriere

Wo stehe ich aktuell beruflich? Fühle ich mich anerkannt und wertgeschätzt? Kann ich meine Fähigkeiten und Talente in meinem Job einbringen? Empfinde ich Freude und Sinn bei der Arbeit? Wie unterstütze ich mit meinem Beitrag die Gesellschaft, die Natur, die Tiere, die Umwelt? Wen oder was unterstütze ich? Wo trage ich etwas Gutes bei?

  • Finanzen

Verfüge ich über ausreichend finanzielle Mittel? Reichen meine finanziellen Mittel, um meine Bedürfnisse über meine Fixkosten hinaus zu erfüllen? Lege ich genug Geld für die Zukunft zurück?

  • Gesundheit

Was bedeuten Gesundheit und Fitness für mich? Wie fühle ich mich in meinem Körper? Bewege ich mich ausreichend? Achte ich auf eine ausgewogene Ernährung? Kümmere ich mich um meine mentale und emotionale Gesundheit?

  • Umgebung

Fühle ich mich, da wo ich wohne, wohl? Bin ich zufrieden damit, wie und wo ich lebe? Wo fühle ich mich Zuhause? Was brauche ich, um mich Zuhause und angekommen zu fühlen?

  • Spaß und Freizeit

Habe ich ausreichend Zeit für Entspannung? Habe ich genügend Zeit für Hobbys und Dinge, die mir Freude machen und guttun? Genieße ich mein Leben? Was bedeutet Abenteuer für mich? Empfinde ich mein Leben als Abenteuer? Probiere ich regelmäßig etwas Neues aus und bewege mich außerhalb meiner Komfortzone?

  • Persönliches Wachstum

Wie zufrieden bin ich mit mir und meinem Leben? Wie viel Zeit investiere ich in meine persönliche Entwicklung? Nehme ich mir regelmäßig Zeit, um etwas Neues zu lernen? Stelle ich mich Herausforderungen, um an ihnen zu wachsen? Woran glaube ich? Welche Rolle spielt Spiritualität in meinem Leben? Vertraue ich mir selbst und dem Leben? Welche Werte sind mir wichtig? Lebe ich in Einklang mit meinen Werten?

Eine Freundin von mir machte zu Beginn ihrer eigenen Life Coach Ausbildung das Wheel of Life und setzte sich zum Ziel, einen liebevollen Partner zu finden, eine erfüllte Beziehung zu führen, finanziell unabhängig zu sein und mit ihrem Partner gemeinsam in einem ausgebauten Camper zu reisen. Heute, nur zwei Jahre später, lebt sie mit ihrem Mann in ihrem Van Emil und ist mittlerweile seit über einem Jahr in Europa unterwegs. Parallel hat sie sich ihre Selbstständigkeit aufgebaut und arbeitet an ihrem eigenen Business. Auf ihrem YouTube Kanal kannst du dich von den beiden inspirieren lassen.


Eine Alternative zum Wheel of Life ist das PERMA Modell, dass Martin Seligman entwickelt hat. In seiner Zeit als Präsident der American Psychology Association rief der Experte im Bereich der Glücksforschung seine Kollegen aus der Praxis und der Forschung dazu auf, ihre Arbeit darauf zu fokussieren, was das Leben lebenswert macht und welche Konditionen das Beste in Menschen, Institutionen und der Gesellschaft hervorbringen. Weil der Begriff Glück in vielen Menschen Widerstand hervorrief, weil er für viele den Eindruck erweckt, dass die Realität des Leids und der Traurigkeit ignoriert wird, entschied Seligman sich stattdessen den Begriff des Gedeihens (flourish) zu verwenden, da Menschen auch inmitten von Leid wachsen können.

Ein florierendes Leben entsteht laut Seligmans Modell aus 5 Aspekten:

  1. Positive moments (Positive Emotionen)
  2. Engagement in life (Engagement)
  3. Relationships (Beziehungen)
  4. Meaning (Sinn, Sinnhaftigkeit)
  5. Achievement (Leistung, Zielerreichung

Auch innerhalb dieser Kategorien kannst du Ziele für ein erfüllendes Leben finden.


2. Werte – Was ist mir wirklich wichtig? 

Im ersten Schritt hast du schon einmal über deine Werte⁺ nachgedacht, als du den verschiedenen Lebensbereichen intuitiv eine Zahl zugeordnet hast, die die Wichtigkeit der jeweiligen Bereiche für dich widerspiegelt.

Werte sind umfassende und situationsübergreifende Zielsetzungen.24Schwartz, S. H. (1992). Universals in the content and structure of values: Theoretical advances and empirical tests in 20 countries. In M. Zanna (Ed.), Advances in experimental social psychology (Vol. 25, pp. 1–65). London, UK: Academic Press. Alle Werte repräsentieren demnach deine Ziele, aber nicht alle Ziele beinhalten deine Werte. Wenn du großen Wert auf Sicherheit im beruflichen Kontext legst, ist es wahrscheinlich, dass Sicherheit dir auch in anderen Lebensbereichen wichtig ist.25Stangl, W. (2012). Werte. [online] Stangl.eu. Available at: https://lexikon.stangl.eu/8845/werte/ [Accessed 10 Jul. 2020]. Dieser situationsübergreifende Aspekt unterscheidet Werte von Zielen, die situationsabhängig und spezifisch sind.26Sagiv, Lilach & Roccas, Sonia & Cieciuch, Jan & Schwartz, Shalom. (2017). Personal values in human life. 1. 10.1038/s41562-017-0185-3.
Werte beschreiben Eigenschaften, Qualitäten und Verhaltensweisen, die als erstrebenswert erachtet werden und bestimmen, was dir im Leben wichtig ist. Sie sind ein großer Bestandteil deines Selbstbilds und formen maßgeblich deine Gedanken, Worte und Handlungen27Hitlin, S. (2003). Values as the core of personal identity: Drawing links between two theories of self. Social Psychology Quarterly, 66(2), 118-137. (Sagiv et al., 2017). Kongruenz, also die Übereinstimmung deiner Worte und Taten mit deinen Werten, spielt eine große Rolle in deinem subjektiven Glücksempfinden.28Bishop, Alex & Martin, P & Poon, L. (2006). Happiness and Congruence in Older Adulthood: A Structural Model of Life Satisfaction. Aging & mental health. 10. 445-53. 10.1080/13607860600638388.

Nur wenn du weißt, was dir wirklich wichtig ist, kannst du Ziele finden, die auf deine Werte ausgerichtet sind. Deine Werte gut zu kennen und immer wieder zu überprüfen ist essentiell sind, denn sie geben dir ein Fundament für ein starkes Warum hinter deinen Zielen und fördern deine Motivation und dein Durchhaltevermögen. Im berühmten TED Talk von Simon Sinek “How great leaders inspire action” erklärt Simon, warum das Warum noch wichtiger ist, als das Wie oder das Was.

Um deine Werte besser kennenzulernen, kannst du dir folgende Fragen stellen:

  1. Was ist mir im Leben am wichtigsten?
  2. Welche Prinzipien/ Qualitäten/ Werte/ Standards finde ich erstrebenswert oder wünschenswert?
  3. Welche persönlichen Werte resonieren am meisten mit mir, wenn ich darüber nachdenke, ein schönes Leben zu leben?
  4. Was ist mir im Berufsleben wichtig?
  5. Sind meine persönlichen und meine beruflichen Werte in Einklang miteinander?

Wenn du nun eine ganze Liste an Werten hast, gehe die Liste noch einmal durch und kürze sie so runter, dass du nur noch 5 Werte übrig hast. Ordne deine Werte dann nach Priorität von 1 bis 5. Nimm dir Zeit zu reflektieren, wie diese Werte deine (Alltags-) Entscheidungen in den verschiedenen Lebensbereichen beeinflussen. Stehen deine Werte in Einklang mit deinem Verhalten? Spiegeln sie sich in deinen aktuellen Zielen? Welche Ziele ergeben sich aus deiner Reflexion? 

Du bist unsicher, wie du deine Werte formulieren sollst. Nutze die Werte-Checkliste aus der Übung, um deine wichtigsten Werte herauszufinden. Denk daran, dass Werte sich verändern und es deshalb wichtig ist, deine Werte immer wieder zu überprüfen. Wenn deine Werte nicht nur gut klingen, sondern ein starkes Gefühl in dir hervorrufen, weißt du, dass du auf dem richtigen Weg bist.

Um herauszufinden, was dir wirklich wichtig ist, kannst du dir auch vorstellen, vier Menschen würden an deinem 80. Geburtstag⁺ eine Rede halten. Wenn du noch einen Schritt weiter gehen möchtest, schreibe deine eigene Grabrede⁺. Das hört sich vielleicht erst einmal etwas abschreckend an, doch der Tod rückt das Leben in ein ganz neues Licht. Auch so kannst du herausfinden, was deine persönlichen Wertvorstellungen sind.

Übung: 80. Geburtstag

Stell dir für diese Übung vor, wie du an deinem 80. Geburtstag gemütlich auf einem Schaukelstuhl sitzt. Viele Menschen sind gekommen, um dich zu feiern und dir zu gratulieren und einige halten sogar eine Rede. Darunter ein Familienmitglied, das dir sehr nah steht, ein guter Freund oder eine gute Freundin, eine ehemalige Arbeitskollegin oder ein Arbeitskollege und der Bürgermeister. Was würdest du dir wünschen, dass diese Menschen über dich und dein Leben sagen?

Übung: Grabrede

Schließe deine Augen und stelle dir vor, du würdest deine eigene Grabrede halten. Du hast dein ganzes Leben hinter dir und bist nun friedlich eingeschlafen. Der Tod hat dir keine Angst gemacht, denn du hast deine Lebensziele erreicht und dich auf die Dinge fokussiert, die dir wirklich wichtig waren. In deiner Grabrede erzählst du von den Dingen, die dich genährt, erfüllt und dir Kraft gegeben haben. Du erzählst von deinen schönsten Erinnerungen, lieben Menschen, die den Weg mit dir gegangen sind und Dingen, die du erreicht hast und auf die du stolz bist. Was würde in deiner Grabrede stehen? Was möchtest du deinem heutigen Ich aus dieser Perspektive mitgeben?


3. Trade-Off – Was brauche ich und was bin ich bereit zu opfern?

Jeder Mensch hat Bedürfnisse, Dinge, auf die man nicht verzichten will oder kann. Nach der Bedürfnispyramide von Maslow unterteilen sich die menschlichen Bedürfnisse in fünf Ebenen, wovon die ersten drei Defizitbedürfnisse und die letzten zwei Wachstumsbedürfnisse darstellen. 

Wesentliche Bedürfnisse des Überlebens auf der ersten Ebene sind demnach Dinge, wie Wasser, Nahrung oder Schlaf. Auf der zweiten Ebene geht es um Sicherheitsbedürfnisse, wie die Freiheit von Krieg und Konflikten, Gesetze, Regeln und Stabilität. Danach folgen soziale Bedürfnisse, Liebe, Familie, Beziehungen und Zuneigung. Auf der vierten Ebene geht es um Bedürfnisse der Anerkennung und Wertschätzung, also um Verantwortung, Status, Errungenschaften oder auch Unabhängigkeit. Die letzte Ebene beschreibt das Bedürfnis der Selbstverwirklichung.

Die meisten Menschen der westlichen Welt können sich sehr dankbar schätzen, dass viele unserer Defizitbedürfnisse erfüllt werden und dennoch gibt es nach wie vor grundlegende Bedürfnisse, die in unserer Gesellschaft nicht erfüllt werden. Ziele zu finden, heißt, sich der eigenen unerfüllten Bedürfnisse bewusst zu werden und entsprechende Ziele zu erarbeiten.

Welchen Preis bist du gewillt zu zahlen?

Dabei bedeutet Ziele setzen auch, Entscheidungen für und gegen mögliche Optionen zu treffen. Jede Entscheidung, die du triffst, hat eine sogenannte Opportunity Cost. Das bedeutet, dass jedes Ziel, das du erreichen möchtest, auch gewisse Opfer fordert. Möchtest du beispielsweise Profisportler werden, hast aber keine Motivation, täglich zu trainieren, solltest du dein Ziel noch einmal überdenken. Vielleicht merkst du dann, dass die Karriere als Profisportler nur ein Traum bleibt und dein Ziel wird es, deinen Sport weiterhin als Hobby zu verfolgen.

Um ein Ziel zu finden, dass du langfristig mit Begeisterung verfolgen kannst und bei dem dir der Weg genauso viel Spaß macht, wie das Endergebnis, stelle dir schon vorab die Frage: Welchen Preis bin ich gewillt, zu zahlen?

Eine gute Übung, um herauszufinden, welche Bedürfnisse bereits erfüllt werden, welche offen sind und bei welchen Punkten du ein Opfer bringen musst, um dein Ziel zu erreichen, ist die Plus-Minus-Analyse⁺. Auch Prioritäten können Bedürfnisse klären und Klarheit schaffen, welchen Preis du gewillt bist, für das Erreichen deiner Ziele zu zahlen. Die Übung “Haben, Tun, Sein”⁺ ist angelehnt an eine Methode von Tim Ferriss, der die 4 Stunden Arbeitswoche geprägt hat und wurde von Ralf von zeitzuleben.de weiterentwickelt.

Übung: Plus-Minus-Analyse

Nimm dir Zeit alle Plus- und Minuspunkte in deinem Leben und in Bezug auf bereits bestehende Ziele aufzuschreiben. Nimm dir vor mindestens 20 Punkte pro Seite aufzuschreiben und gib nicht gleich auf, wenn dir nur wenig einfällt. Das Wheel of Life und die Bedürfnispyramide können dir helfen, verschiedene Lebensbereiche und mögliche Bedürfnisse durchzugehen und so positive und negative Aspekte zu entdecken. Schaue dir deine Liste danach an und leite daraus mögliche Ziele und Kosten ab. Pluspunkte gibt es zum Beispiel für Dinge, für die du dankbar bist und die dir wichtig sind, Erfolge, Hobbys und gute Freunde. Minuspunkte gibt es für Dinge, die du nicht gerne tust, aber tun musst oder glaubst, tun zu müssen, Konflikte die immer wiederkehren, Dinge, über die du dich ärgerst oder auch Dinge, die dir negativen Stress verursachen.

Übung: Haben, Tun, Sein

Nimm dir drei leere Blätter und erstelle drei Listen. Schreibe auf der ersten auf, was du gerne haben möchtest. Dazu zählen nicht nur materielle Dinge, sondern beispielsweise auch Beziehungen. Auf der zweiten beschreibst du, was du in deinem Leben tun und erleben möchtest. Die dritte Liste beschreibt, wer du als Mensch sein möchtest. Welche Charaktereigenschaften verkörperst du? Welche Position hast du? Schreibe auf jeder Liste mindestens 50 Punkte auf. Wenn du fertig bist, kommt der Clou. Streiche nach und nach alles weg, worauf du verzichten kannst, bis jeweils nur noch 5 Punkte übrig sind. Diese stellen deine wichtigsten Lebensziele dar.

Weitere Methoden, um deine Ziele zu finden

Ob Visualisieren, Journaling oder ein kreatives Vision-Board, es gibt viele hilfreiche Methoden, mit deren Hilfe du Klarheit über deine Ziele erlangen kannst. Einige möchte ich dir hier vorstellen.

  • Vision-Board

Ein Vision-Board ist eine kreative Möglichkeit, um deine Ziele visuell darzustellen und sie dir immer wieder vor Augen zu führen. Deiner Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Statt nur einzelne Teilbereiche deines Lebens zu betrachten, geht es beim Erstellen eines Vision-Boards normalerweise um deine Lebensvision, also übergreifende Lebensziele. Natürlich kannst du dein Vision-Board aber auch für einen bestimmten Lebensbereich erstellen.

  • Visualisieren

Beim Visualisieren stellst du dir im Geist so lebhaft deine Zukunft vor, als wäre sie jetzt schon real. Es geht im Kern darum, deine Vorstellung mit starken Gefühlen zu verknüpfen, um deinem Gehirn eine neue Realität suggerieren und so darauf ausrichten, Lösungen zu erarbeiten und Möglichkeiten wahrzunehmen, die dich deiner Vision näher bringen. Visualisieren hilft dir so dabei, beim Finden deiner Ziele ins Detail zu gehen und dir klar darüber zu werden, was du wirklich willst. 

Klingt spannend? Wie Visualisieren wirkt und wie du die Methode anwenden kannst, erfährst du in meinem Artikel zum Thema Visualisieren.

  • Journaling

Auch Journaling ist eine so wirkungsvolle und vielseitige Methode, dass es dazu einen eigenen Artikel gibt. Journaling bringt dich in Kontakt mit deinem Unterbewusstsein, deinen Gefühlen und deinen inneren Prozessen und hilft dir deine Ziele, Wünsche und Bedürfnisse zu reflektieren. Eine Studie hat gezeigt, dass es die Wahrscheinlichkeit steigert, Ziele erfolgreich umzusetzen, wenn du sie aufschreibst.

  • The Big Five For Life

John Strelecky erfüllte sich mit 32 Jahren den Traum, mit seiner Frau um die Welt zu reisen. Alle hielten ihn für verrückt, doch er verkaufte alles und zog los. Die Reise veränderte ihn so nachhaltig, dass er danach Autor wurde und neben dem Bestseller “Das Café am Rande der Welt” auch “The Big Five For Life” schrieb. Mit seinen Büchern und Seminaren hat er unzählige Menschen inspiriert, ihre Lebensziele zu definieren. Die Methode heißt genau, wie das Buch “The Big Five For Life”. 

Sie ist angelehnt an die fünf großen afrikanischen Tiere: Elefant, Löwe, Büffel, Nashorn und Leopard. Eine Safari gilt dann als erfolgreich, wenn alle fünf gesichtet wurden und laut John Strelecky ist dein Leben dann erfolgreich, wenn du deine fünf großen Lebensziele erfüllt hast.

  • Zweck der Existenz

Auch den Begriff “Zweck der Existenz” oder ZDE hat John Strelecky geprägt. Er gibt die Antwort auf die Frage “Warum bist du hier?” und stellt den übergeordneten Sinn deines Lebens dar, dem sich alles andere unterordnet. Jeder Mensch hat seinen ganz eigenen ZDE und meistens ist es nicht leicht ihn zu finden. Doch es lohnt sich, sich auf die Suche zu machen und die Big Five For Life können wichtige Hinweise darauf geben, worum es sich bei deinem ZDE handelt. Meistens sind die eigenen großen Lebensziele auf irgendeine Art und Weise miteinander verknüpft.

  • Wheel of Life

Das Wheel of Life habe ich dir bereits vorgestellt, möchte es als Tool aber noch einmal erwähnen, weil es unglaublich kraftvoll ist und dir sowohl einen guten

Überblick über deinen Status Quo verschafft, als auch einen guten Startpunkt gibt,

um deine Ziele zu finden und zu verfolgen.

  • Meditation

Eine tiefe Meditation verbindet dich mit einer anderen Ebene des Seins und schafft mehr Bewusstsein. Geführte Meditation können zu Erkenntnissen zu deinen Zielen führen.

Finde deine Ziele mit Leichtigkeit: Praktische Tools & Beispiele

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, um Ziele zu finden und zu setzen. Der Prozess ist dabei, wie so oft, ganz individuell und du kannst deinen ganz eigenen Weg wählen, um dir deiner Ziele bewusst zu werden. Als Hilfestellung und Anregung habe ich dir einige praktische Ressourcen von verschiedenen Experten herausgesucht. Aus dem Artikel zur Kraft des Visualisierens kennst du vielleicht auch schon die Übung “Der perfekte Tag”, die dir nicht nur beim Visualisieren hilft, sondern auch dabei, Klarheit über deine Ziele zu erlangen.


Life Planner

Ich habe dir Journaling bereits als wertvolle Methode vorgestellt, mit der du deinen Zielen näher kommen kannst. Planner können dabei tolle Tools sein, die dir eine Struktur vorgeben und dich unterstützen, am Ball zu bleiben.

Wie der Name schon sagt, findest du in diesem Planner ein klares Design, um deine Wochen und Monate zu planen und hast dabei viel Raum für Kreativität. Auf jeder Seite gibt es die Möglichkeit Fortschritte, Positives und Aufgaben zu notieren.

Das Change Journal vereint 24 Methoden einfache und anerkannte Methoden, die dich deinen Zielen näher bringen. Der Fokus liegt auf der leichten Anwendbarkeit und auf dem Wesentlichen.

Das Erfolgsjournal verbindet die Zielsetzung mit Journaling Fragen zur Selbstreflexion, Achtsamkeit und Aspekten der Persönlichkeitsentwicklung. Auf den Doppelseiten kannst du mit wenig Aufwand und in einem übersichtlichen Design deinen Fokus setzen und an deinen Zielen arbeiten.

Mit dem Pareto Planer hast du deinen Kalender, deine Ziele und deine Aufgaben immer auf einen Blick. Mit einem Tracker kannst du neue Gewohnheiten etablieren, mit Reviews kannst du deine Fortschritte dokumentieren und mit den Highlights Positives hervorheben.

Ausgelegt auf drei Monate findest du hier Zielcoach und Planner in einem. Enthalten sind auch Monatsreflexionen und ein Sachbuch-Teil, sowie eine exklusive Ziel-Community.

Ein guter Plan ist ein ganzheitlicher Terminkalender mit vielen Methoden und Tipps zu mehr Selbstliebe und Achtsamkeit und regelmäßigen Zielsetzungen und Reflexionen.


Ziele Apps

Wenn du dein Smartphone immer dabei hast, lohnt es sich darüber nachzudenken, ob eine App dich bei deinen Zielen unterstützen könnte. Die meisten Apps gehen dabei meist schon einen Schritt über das Ziele finden hinaus und fokussieren sich vor allem auch auf das Tracking. Trotzdem möchte ich dir hier einige Apps vorschlagen.

Goalify hilft dir, all deine Ziele im Blick zu behalten und konstant an ihnen zu arbeiten.

Vinis ist eine App, bei der du Kennzahlen für all deine Ziele festlegen kannst. Die App kannst du beispielsweise auch mit Excel Sheets und anderen Quellen verknüpfen, um Daten zu integrieren und zu evaluieren.

Coach.me ist ein Habit Tracker, mit dem du Gewohnheiten schaffen kannst, die dich langfristig deinen Zielen näher bringen.

  • Dranbleiben.App verfügt über eine Web-basierte App zum Erreichen deiner Ziele. Die ersten 30 Tage sind kostenlos.

Weitere Apps zum Thema Ziele setzen und tracken.


Blogs und Websites

Viele Menschen haben sich bereits mit dem Thema Ziele beschäftigt und ihre Erkenntnisse auf Blogs zusammengefasst oder in Online Tools umgewandelt.

  • Ralf hat auf seinem Blog zeitzuleben.de einen eigenen Artikel mit vielen wertvollen Übungen dazu geschrieben, wie du herausfinden kannst, was du wirklich willst. Dabei wirst du Dinge entdecken, die du nach dem Lesen dieses Artikels bereits kennst, aber auch einige neue Anregungen finden. Der Fokus liegt vor allem auf der praktischen Anwendbarkeit.
  • Auf lebenistleidenschaft.de gibt Matthias dir wertvolle Tipps, wie du Lebensziele finden und erreichen kannst. Sein Artikel verspricht, dass du danach deine Lebensziele kennst, dich nach deinem inneren Kompass ausgerichtet hast und voller Vorfreude und Motivation bist.
  • Auf citizencircle.de erzählt Alexander aus seiner ganz persönlichen Perspektive, wie er auf der Suche nach seinen Zielen zu seinen Kindheitsträumen und seinen persönlichen Werten zurückgelangt ist und gibt dir dazu noch zahlreiche Tipps.
  • James Clear (jamesclear.com) ist nicht nur Autor, sondern auch Experte für Ziele und Gewohnheiten. Auf seiner Website gibt es unzählige spannende Ressourcen und Artikel.
  • Auf wheeloflife.noomii.com findest du einen interaktives und kostenloses Wheel of Life Assesment.
  • Auf wheeloflife.io kannst du mittels eines kurzen Fragebogens herausfinden, wo du gerade in deinen verschiedenen Lebensbereichen stehst und wo du hin möchtest.
  • Auf goal-life.com findest du verschiedene Tools und Ressourcen, um Ziele zu finden und zu setzen.
  • Auf www.discoveryourvalues.com kannst du entweder online ein Assessment machen, um deine Werte besser kennenzulernen oder dir einen 12-seitigen Guide herunterladen. Um deine Ergebnisse einzusehen, ist eine Anmeldung erforderlich, danach kannst du jedoch viele kostenlose Ressourcen herunterladen.
  • Das flourishproject.net bietet viele Ressourcen rund um das Thema Werte.

X Tage Challenges

Auch Challenges können motivierende Tools sein, um dich für deine Ziele zu motivieren.


Online und Offline Kurse

Mit diesen fünf Kursen kannst du dich auf deine ganz persönliche Reise machen, um dir selbst Ziele zu stecken und diese auch zu erreichen. Wenn du noch weitere tolle Kurse kennst oder entdeckst, schreib mir gerne in den Kommentaren, ich nehme gerne weitere Empfehlungen in die Liste mit auf.

  • Auf www.thebigfiveforlife.com kannst du an einem Kurs teilnehmen, um deine Big Five For Life kennenzulernen. Die ersten 14 Lektionen sind kostenlos, danach kannst du dich entscheiden, ob du den Kurs weitermachen möchtest oder nicht.
  • Mit dem Finde deinen Kompass-Kurs findest du heraus, wo es in deinem Leben hingehen soll, wer du bist, was du kannst und was du brauchst, um zufrieden und glücklich zu sein.
  • The Desire Map Course von Danielle LaPorte verbindet dich mit deinen Gefühlen und unterstützt dich, dein Leben mit Intention zu gestalten. Danielle’s Strategie: Beginne immer bei deinem Herzen.
  • The Wellness Master Class von Brendon Burchard lehrt dich, besser mit Stress umzugehen und Ziele zu finden, die zu dir passen. Brendon Burchard ist einer der angesehensten Performance Coaches unserer Zeit.
  • In Learn to Human Better mit Lauren Handel Zander lernst du, deinen eigenen Weg zu gehen und deine Träume zu verwirklichen: lauren ist Life Coach und hat über 20 Jahre Erfahrung mit Unternehmern, Paaren, Familien, Politikern, Professoren und vielen anderen.

Bücher

Bücher sind immer wieder eine gute Ressource, um tiefer in ein Themengebiet einzutauchen und Neues zu lernen. Auch diese Liste ist natürlich erweiterbar und ich freue mich über deine Vorschläge.

John vermittelt seine Erfahrungen und Lektionen gerne mithilfe von Geschichten, die Spaß machen und dennoch wichtige Lebensweisheiten vermitteln. Zwei weitere bekannte Bücher von ihm sind, Safari des Lebens, [Das Café am Rande der Welt]

Caroline Miller verbindet in ihrem Buch die Wissenschaft zum Thema Zielsetzung mit positiver Psychologie. Neben Wissen bietet sie auch Tools, interaktive Übungen und Fragebögen, mit denen du deine wichtigsten Ziele herausfiltern kannst.

Alle wollen erfolgreich sein, aber die wenigsten wissen, wo sie anfangen sollen, an ihren Zielen zu arbeiten. In diesem Buch erklärt David Schwartz, warum der Glaube an dich selbst der Schlüssel zum Erfolg ist und warum auch du in der Lage bist, deine Ziele zu erreichen.

Ein Ziel ohne Plan ist nichts weiter als ein Wunsch. Ein Ziel, das immer wieder aufgeschrieben wird, ist auch erreichbar. Brian Tracy stellt dir die Prinzipien vor, die du brauchst, um deine Träume wahrzumachen und hilft dir, deine Werte und Glaubenssätze zu verstehen.

Michael Hyatts Ansatz, um Sinn zu finden und bedeutungsvolle Ziele zu setzen, ist sowohl klar als auch wissenschaftlich fundiert. Seine Methode hat schon zahlreichen Menschen geholfen.

Danielle LaPorte hat eine Methode entwickelt, um Ziele zu setzen, die sich vor allem darauf fokussiert, mit deinen Gefühlen in Kontakt zu kommen und deine Ziele von dort erwachsen zu lassen. Sinn spielt dabei eine große Rolle.

Dieses Buch ist ein Klassiker und feiert bereits seine 80. Auflage. Seit 1936 helfen die Inhalte Menschen, ihre Ziele zu erreichen und sind heute genauso relevant, wie damals.


Videos

Auf YouTube gibt es zahlreiche Videos zum Thema Goal-Setting. Einige habe ich dir mit Link hier aufgeführt, damit du dich inspirieren lassen kannst. Am Ende der Liste findest du auch geführte Meditationen.


Podcasts

Ob in der Bahn, auf dem Weg zur Arbeit oder einfach zum Abschalten, Podcasts sind eine tolle Möglichkeit, um Wissen und Inspiration auf einfache Art und Weise in deinen Alltag zu integrieren.

Jede Woche befragt Host Erik Zimmer Wissenschaftler, Autoren, spirituelle Gelehrte, Thought Leader, Wissenschaftler, Visionäre und andere spannende Menschen dazu, wie du dein bestes Leben leben kannst.

  • The Tim Ferriss Show ist bereits mehrfach zum besten Business Podcast unter allen Apple Podcasts ernannt worden. Tim Ferris findet für dich weltbekannten und erfolgreichen Gästen heraus, welche Routinen, Tipps und Methoden sie nutzen, damit auch du von ihnen profitieren kannst.
  • Der Goal Digger Podcast von Jenna Kutcher hat schon tausenden geholfen, Erfolg neu zu definieren und größere Träume anzustreben.
  • Der Good Life Project Podcast verspricht wöchentliche Inspiration von Menschen, wie Tim Ferriss, Brene Brown und vielen weiteren spannenden Persönlichkeiten.
  • Im Happy, Holy & Confident Podcast von Laura Malina Seiler findest du unzählige spannende Interviews mit Menschen, die ihre Ziele bereits verwirklich haben und von denen du lernen kannst.
  • Im Heart Talk Podcast führen Josefine und Stefan als Paar ehrliche Gespräche von Herz zu Herz darüber, wie sie ihr Leben nach ihren Wünschen und Träumen gestalten, ihre Ziele erreichen und Herausforderungen überwinden.

Beispiele für Ziele im Leben

Die Ziele, die ich hier für dich gesammelt habe, sollen dir als Hilfestellung dienen, um dir eine Idee zu geben, wie deine eigenen Ziele aussehen könnten. Sie sind allerdings noch nicht fertig formuliert. Um zu lernen, wie du Ziele richtig definierst und formulierst, habe ich einen eigenen Artikel für dich vorbereitet.

Familie und Freunde

  • Lerne, um Hilfe zu fragen.
  • Lerne, aktiv zuzuhören, um wirklich zu verstehen, was die andere Person dir mitteilen möchte. Stelle Fragen und zeige echtes Interesse.
  • Lerne zu vergeben, um deine Beziehungen zu stärken und selber Frieden zu finden.
  • Arbeite an einer guten Work-Life-Balance, um genug Zeit für Freunde und Familie zu haben.

Partnerschaft

  • Nimm dir einmal die Woche Zeit für ein Date mit deinem Partner/ deiner Partnerin, um mehr Verbundenheit zu schaffen.
  • Lerne neue Wege, um Konflikte zu lösen.
  • Praktiziere gewaltfreie Kommunikation.
  • Mache mehr Komplimente.
  • Nimm dir Zeit, um tiefe Gespräche über Wünsche, Bedürfnisse und Gefühle mit deinem Partner/ deiner Partnerin zu führen.

Karriere

  • Verbessere deine Fähigkeiten, indem du einen Kurs besuchst.
  • Inspiriere andere mit deinem Wissen, indem du beispielsweise anfängst, deine Gedanken auf einem Blog zu teilen.
  • Gründe dein eigenes Unternehmen, um Bedürfnisse der Gesellschaft zu erfüllen, die du erkannt hast und die zum Wohle aller beitragen.

Gesundheit

  • Beginne mit einer neuen Sportart, um deine Fitness zu steigern.
  • Mache dreimal die Woche Yoga.
  • Meditiere 30 Minuten täglich für deine geistige und emotionale Gesundheit.
  • Verbringe täglich eine Stunde in der Natur.

Umgebung

  • Mache es dir zur Gewohnheit, dein Bett morgens zu machen.
  • Fange an, zu sparen, damit du dir den Wohnort und Wohnraum leisten kannst, den du dir wünschst.
  • Miste deine Kleidung aus und räume deine Wohnung auf.
  • Bepflanze einen kleinen Garten oder einen Blumenkasten.

Spaß und Freizeit

  • Probiere etwas Neues, bei dem du dich aus deiner Komfortzone wagen musst.
  • Nimm dir jeden Tag Zeit für eine kreative Tätigkeit.
  • Lese ein Buch pro Monat.

Persönliches Wachstum

  • Nimm an einem Schweigeretreat teil, um dich mit dir selbst zu verbinden und dich besser kennenzulernen.
  • Besuche einen MBSR Kurs, um die Kunst der Achtsamkeit zu erlernen.
  • Mache dich vertraut mit spirituellen Lehren und Büchern, wie Jetzt! Die Kraft der Gegenwart von Eckhart Tolle.

Studien zum Thema Goal-Setting

Viele Studien beschäftigen sich mit Goal-Setting in unterschiedlichen Bereichen. Ob am Arbeitsplatz oder privat Ziele setzen hat viele wissenschaftlich bewiesene Vorteile. Herausfordernde und zugleich erreichbare Ziele erhöhen deine Chance, deine Träume zu verwirklichen. 

Im Jahr 1978 untersuchten Yakul und Latham die Vernetzungen zwischen Zielsetzungen und individuellen Persönlichkeitsfaktoren. Über einen Zeitraum von zehn Wochen erhielten 41 Teilnehmerinnen Zielpläne, die ihnen entweder vorgegeben wurden oder die sie sich selbst rausgesucht hatten. Die Ergebnisse zeigten Folgendes:

  • Teilnehmerinnen mit schweren Zielen erzielten größere Erfolge, als andere.
  • Teilnehmerinnen mit höherem Selbstvertrauen erfüllten ihre Aufgaben besser, als jene mit weniger Selbstvertrauen.
  • Teilnehmerinnen mit einem besseren Verständnis, warum das Ziel für sie notwendig war, hatten eine höhere Chance erfolgreich ihren Zielplan zu erfüllen. 

Emily van Sonnenberg ist eine Psychologin im Bereich Positive Psychologie und

Glückscoach. In ihrer Fallstudie untersuchte sie, wie sich kleine Interventionen, wie das tägliche Aufschreiben von Zielen, Achtsamkeit und das Planen von Tagesaufgaben, sich auf junge Erwachsene auswirkt. Sie fand heraus, dass diejenigen, die detailliert ihre täglichen Ziele aufschrieben und ihre Aufgaben entsprechend planten, produktiver und weniger gelangweilt waren und Anzeichen von mehr Selbst-Zufriedenheit als die anderen Teilnehmer zeigten.

  • Goal-Setting in physischer Therapie

In einer Studie aus dem Jahr 1991 erforschten Cott und Finch die potenzielle Nutzung von Zielsetzungen um die Effektivität physischer Therapien zu verbessern und zu messen. Die Studie zeigt, dass eine aktive Teilnahme des Patienten im Zielsetzungsprozess der wichtigste Aspekt ist, um Ziele zu erreichen.29Cott, C. & Finch, E. (1991). Goal-setting in physical therapy practice. Physiotherapy Canada, 43, 19-22.

  • Goal-Setting in virtuellen Teams

In Teams, in denen die Mitglieder remote miteinander arbeiten, führt das Erarbeiten und Setzen gemeinsamer Ziele dazu, dass die Teammitglieder mentale Modelle miteinander teilen.30Powell, A., Piccoli, G., & Ives, B. (2004). Virtual Teams: A Review of Current Literature and Directions for Future Research. The DATA BASE for Advances in Information Systems, 35, 6-36. Zusätzliche Zwischenziele neben den Hauptzielen und die klare Formulierung der Ziele konnte die Performance virtueller Gruppen maßgeblich steigern.31Kaiser, P., Tullar, W., & McKowen, D. (2000). Student Team Projects by Internet. Business Communication Quarterly, 63, 75-82.

  • Goal-Setting im akademischen Kontext

Lernziele stellen sicher, dass Lernende wissen, was von ihnen erwartet wird und fördert die Konzentration auf die gesetzten Ziele.32Hattie, J. & Timperley, H. (2007). The power of feedback. Review of educational research, 77, 81-112. Wenn Kinder ihre Ziele schätzen und ernst nehmen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich engagieren und anstrengen, um besser zu performen.33Reis, S. M., & McCoach, D. B. (2000). The underachievement of gifted students: What do we know and where do we go? Gifted Child Quarterly, 44, 152-170

  • Neurologische Rehabilitation

Zielsetzungen im Zusammenhang mit neurologischen Rehabilitationstherapien sind wichtig, damit Patienten verstehen, was von ihnen verlangt wird und die Zielsetzung als bedeutsame Aktivität wahrnehmen.34Holliday, R. C., Ballinger, C., & Playford, E.D. (2007). Goal setting in neurological rehabilitation: Patients’ perspectives, Disability and Rehabilitation. Reader in Occupational Therapy, 29, 389-394.

Fazit

Deine Ziele zu setzen bedeutet deinen Lebensweg aktiv zu gestalten und deiner eigenen Landkarte zu folgen. Durch sie definierst du, was du im Leben wirklich willst und übernimmst Verantwortung für deine Wünsche. Deine Zielsetzungen geben dir eine klare Ausrichtung und helfen dir Entscheidungen mit Leichtigkeit zu treffen und Prioritäten zu setzen. Natürlich ist es deine eigene Entscheidung, dich treiben zu lassen. Auch das kann eine wertvolle Erfahrung sein und unter Umständen kann es sogar ein Ziel sein, wenn du dazu tendierst, zu viel zu planen.

Es sind deine Ziele, die dir Antrieb und Motivation verleihen und deinem Leben Sinn und Richtung geben und ein bedeutungsvolles Leben zu führen, steigert dein subjektives Glücksempfinden. Trotz allem muss nicht jeder Tag deines Lebens vollständig geplant sein und es ist gesund, Raum für Spontanität zu lassen und hin und wieder Tage zu genießen, an denen du absolut nichts zu tun oder zu erreichen hast. Danach macht es dir wieder umso mehr Spaß, deine Ziele zu verfolgen.

FAQ & Häufige Fragen

Was sind Ziele?

Ziele beschreiben, auf welches Ergebnis dein Handeln ausgerichtet ist und können sowohl materielle Objekte beschreiben, als auch bestimmte Fähigkeiten oder Verhaltensweisen. Dabei werden Ziele in Ergebnis-, Prozess- und Performance-Ziele unterschieden.

Warum sind Ziele wichtig?

Ziele sind wichtig, um deinem Leben Sinn und Richtung zu verleihen und dir Antrieb und Motivation zu geben. Sie sind eng an dein persönliches Selbstbild geknüpft und damit ein großer Teil deiner Identität. Ziele ermöglichen es dir, Entscheidungen zu treffen, die auf deine Wünsche, Werte und Bedürfnisse ausgerichtet sind und dich selbst zu reflektieren, um persönlich zu wachsen.

Wie setze ich Ziele?

Es gibt verschiedene Wege, um deine Ziele zu finden und zu setzen. Das “Wheel of Life” ist eine Methode aus dem Coaching, bei dem du dein Leben in die unterschiedlichen Teilbereiche aufteilst und diese nach Wichtigkeit und Zufriedenheit gewichtest, bevor du Ziele erarbeitest, um Balance in dein Leben zu bringen.

Was können Ziele im Leben sein?

Mögliche Ziele sind grenzenlos und du kannst deiner Kreativität freien Lauf lassen. Hier einige Beispiele: Eine neue Sprache erlernen, einen Marathon laufen, ein neues Land bereisen und in die Kultur eintauchen, Kochen lernen, eine Familie gründen, ein Haus kaufen, in einem Bus durch Europa reisen, Vegetarier/ Veganer werden, eine Hilfsorganisation unterstützen.

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