Barbara Fredrickson Portrait
Barbara Fredrickson Portrait
Ⓒ Jeff Chappell

Barbara Fredrickson – Forscher der Positiven Psychologie – Leben, Werk und Bücher [Profil]

NameBarbara Lee Fredrickson
Geboren15. Juni 1964
Alter58
ForschungsthemenPositive Emotionen
Wohlbefinden
Broaden-and-build-Theorie positiver Emotionen
BerufProfessor für Psychologie an der University of North Carolina, U.S. Präsidentin der Internationalen Assoziation für Positive Psychologie (IPPA)
Relevante LinksWebsite, Universität, Wikipedia, Artikel & Publikationen

Die Psychologin Barbara Fredrickson erforscht seit 1998 positive Emotionen, wie Liebe, Freude oder auch Inspiration. Mit ihrer Broaden-and-Build-Theorie trug sie maßgeblich zur Weiterentwicklung der Positiven Psychologie bei. Ihre Forschung zeigt, dass positive Emotionen eine entscheidende Rolle für ein erfülltes Leben spielen.

Fredrickson ist Kenan Distinguished Professorin für Psychologie und Leiterin des Positive Emotions and Psychophysiology Laboratory (auch bekannt als PEP Lab) an der University of North Carolina.

Nachdem sie am Carleton College in Minnesota ihren Bachelor abgeschlossen hatte, promovierte sie 1990 an der Standford University. Seitdem gilt sie als eine der führenden Wissenschaftlerinnen der Sozialpsychologie, der Untersuchung von Emotionen (affektive Wissenschaft) und der Positiven Psychologie.

Sie erhielt von den National Institutes of Health in mehr als 16 aufeinanderfolgenden Jahren Forschungsmittel. Für ihre Forschung und ihre Arbeit als Professorin wurde sie zudem mehrfach ausgezeichnet. 

Im Jahr 2000 erhielt sie für ihre Broaden-and-Build-Theorie den Templeton Prize in Positiver Psychologie. 2008 wurde sie mit dem Career Trajectory Award der Society of Experimental Social Psychology ausgezeichnet und 2013 erhielt sie die höchste Auszeichnung der International Positive Psychology Association, die Christopher Peterson Gold Medal.

Ihre Broaden-and-Build-Theorie entwickelte sie, um zu beschreiben, wie sich positive Emotionen bei unseren menschlichen Vorfahren entwickelt haben und wie sie heute die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen maßgeblich beeinflussen.

Forschungsergebnisse

Fredricksons Arbeit an der Erforschung positiver Emotionen begann mit der Broaden-and-Build-Theorie, auf deren Grundlage sie später die Positivitäts-Resonanz-Theorie und die Aufwärtsspiraltheorie entwickelte. Ich habe für dich zusammengefasst, was die einzelnen Theorien besagen.

Die Broaden-and-Build-Theorie positiver Emotionen

Fredrickson stellte sich die Frage, warum Menschen positive Emotionen haben. Die Rolle, die positive Emotionen für das menschliche Überleben spielen, fasste sie in der Broaden-and-Build-Theorie zusammen. Frühere Evolutionstheorien gingen davon aus, dass positive Emotionen lediglich im Kontext von Partnerwahl und Fortpflanzung eine wichtige Rolle spielen.

Die Theorie von Fredrickson besagt, dass unser heutiges Erleben positiver Emotionen über Jahrtausende durch die natürliche Selektion geformt wurde. Angenehme emotionalen Zustände erzeugten momentane und verkörperte Zustände eines erweiterten Bewusstseins, die sich mit der Zeit summierten. So wurden die individuellen Überlebensressourcen, wie beispielsweise soziale Kompetenzen, Resilienz, Wissen, Denkvermögen, körperliche Fitness und Gesundheit verbessert.11.Fredrickson BL. The role of positive emotions in positive psychology. The broaden-and-build theory of positive emotions. The American psychologist. 2018;56(3). doi:10.1037//0003-066x.56.3.218

Durch diese neue Sichtweise auf die Rolle positiver Emotionen wurde deren wissenschaftliche Erforschung in Schwung gebracht. Die Broaden-and-Build-Theorie ist eine grundlegende Theorie der Positiven Psychologie.


Die Positivitäts-Resonanz-Theorie des gemeinsam erlebten positiven Affekts

Die Positivitäts-Resonanz-Theorie des gemeinsam erlebten positiven Affekts geht davon aus, dass Empfindungen und Konzepte, die mit “Liebe” in Zusammenhang gebracht werden, wie z. B. Begehren, Intimität, Vertrauen und Verpflichtungen, Produkte der Anhäufung momentaner Erfahrungen mit der Emotion Liebe sind. Diese Anhäufung wird als Positivitäts-Resonanz definiert.2Otero, M. C., Wells, J. L., Chen, K.-H., Brown, C. L., Levenson, R. W., & Fredrickson, B. L. (2019). Behavioral indices of positivity resonance associated with longterm marital satisfaction. Emotion. Advance online publication. DOI.

Solche Momente positiver Resonanz entstehen in Situationen, in denen eine sensorische Verbindung in Echtzeit (z. B. eine Interaktion) mit wahrgenommener Sicherheit kombiniert wird. Dabei sind drei Schlüsselindikatoren ausschlaggebend: 

  1. Geteilter positiver Affekt: eine geteilte Erfahrungskomponente
  2. Fürsorgliche nonverbale Synchronie im Verhalten: nonverbale Bewegungen und Gesten, die mit Fürsorge und Liebe assoziiert werden und über die Individuen hinweg verbunden sind
  3. Biologische Synchronie: eine Verschiebung affektbezogener Biomarker; die über die Individuen hinweg verbunden sind

Kommt es häufig zu Momenten positiver Resonanz zwischen und unter Individuen, wird die soziale Bindung aufgebaut und gestärkt.


Die Aufwärtsspiraltheorie der Lebensstiländerung

Fredrickson untersuchte auch, wie positive affektive Prozesse eingesetzt werden können, um positive Gewohnheiten in Bezug auf die Gesundheit zu unterstützen. Grundsätzlich gilt, dass Gewohnheiten, die als angenehmen empfunden werden, mit größerer Wahrscheinlichkeit beibehalten werden.

Im Kontext der Erforschung von Suchtverhalten konnte die Verhaltensneurowissenschaft zeigen, dass mit der Zeit die Assoziationen zwischen Angenehmem und Hinweisen, die darauf hindeuten, diesen Hinweisen eine anregende Bedeutung verleihen.

Das heißt, dass es wahrscheinlicher ist, dass bestimmte Hinweise, mit denen etwas Angenehmes assoziiert wird, den Drang auslösen, eine gewisse Erfahrung zu wiederholen.

Wird also ein positiver Affekt während eines neuen Gesundheitsverhaltens erlebt, entstehen nach der Theorie der Aufwärtsspirale unbewusste Motive, dieses Verhalten zu wiederholen. Mit der Zeit werden diese Motive immer stärker, da sie zunehmend durch biologische und psychologische Ressourcen unterstützt werden, die durch den positiven Affekt aufgebaut werden.31. Kok BE, Coffey KA, Cohn MA, et al. How Positive Emotions Build Physical Health. Psychological Science. 2013;24(7):1123-1132. doi:10.1177/0956797612470827

Die prägnantesten Zitate von Fredrickson

Just as water lilies retract when sunlight fades, so do our minds when positivity fades

Love is a momentary upwelling of three tightly interwoven events: First, a sharing of one or more positive emotions between you and another; second, a synchrony between your and the other person’s biochemistry and behaviors; and third, a reflected motive to invest in each other’s well-being that brings mutual care.

Gratitude opens your heart and carries the urge to give back – to do something good in return, either for the person who helped you or for someone else.

Forschungsarbeiten & Publikationen

Barbara Fredrickson hat eine Vielzahl von Artikeln und Publikationen veröffentlicht. Hier findest du eine Auswahl ihrer Forschungsarbeiten:

Alle Artikel und Publikationen von Barbara Fredrickson findest du hier.

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Warum ist Fredrickson wichtig für die Welt?

Barabara Fredrickson hat einen wichtigen Beitrag zur Positiven Psychologie geleistet und den Startschuss für die Erforschung positiver Emotionen gegeben.

Fredricksons Arbeit beeinflusst nicht nur die Wissenschaft, sondern auch andere Disziplinen, wie Bildung, Gesundheit und Wirtschaft. Im Mai 2010 wurde sie eingeladen, Seine Heiligkeit den Dalai Lama über ihre Forschungen zu unterrichten.

Ihre Forschung zeigt, dass positive Emotionen nicht nur für Partnerwahl und Fortpflanzung wichtig sind, sondern eine zentrale Rolle für unser Überleben spielen. Dank ihnen entwickeln wir Sozialkompetenzen und Resilienz, sind körperlich fit und bleiben gesund.

Mit diesem Wissen können wir unser Leben selber in die Hand nehmen und positive Emotionen kultivieren, um ein erfülltes und glückliches Leben zu leben.

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